Beitrag agrarzeitung 08.03.2024

Markteinschätzung der MEG Milch Board

 

Online-Ausgabe 08.03.2024

Milchmengen nähern sich Vorjahreslinie

Reges Interesse an Molkereierzeugnissen

GÖTTINGEN, Der Milchmarkt zieht an, sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Trotz derzeitiger Unterdeckung für Erzeuger ist der Blick in die Zukunft freundlich.

Nach dem kältebedingten Rückgang im Januar steigen die Milchmengen erwartungsgemäß wieder an und wichen in der 7. Kalenderwoche laut Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) nur noch minimal von der Vorjahreslinie ab.

Milchkuhbestand sinkt

Gleichzeitig ist der Milchkuhbestand in Deutschland mit 3,71 Mio. auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Kuhschlachtungen sind in 2023 noch einmal leicht gesunken. Damit steht fest, dass von den Milchviehhaltern weniger Tiere zur zukünftigen Milchproduktion vorgehalten werden.

Die ZMB berichtet von einer guten Nachfrage nach Milchprodukten und rechnet für das bevorstehende Ostergeschäft mit einer weiteren Belebung. Der Buttermarkt in Deutschland hat sich in der zweiten Februarhälfte gefestigt. Der Nachfrage nach Butter und Industrierahm steht ein niedriges Angebot gegenüber. Die Preise für Blockbutter sind sowohl national als auch auf dem Weltmarkt deutlich gestiegen. Die Notierung in Kempten erreichte am 28.02.2024 mit 6,05 Euro pro Kilogramm den höchsten Stand seit Dezember 2022.

Auf dem Käsemarkt wird nach wie vor eher junger Käse ausgeliefert, da die Bestände in den Reifelagern auf einem niedrigen Niveau liegen und teilweise sogar sinken. Die Preise für Schnittkäse sind aktuell stabil, es finden sich weniger preisgünstige Partien. Die Produktion von Käse ist 2023 um 0,9 Prozent auf 245.100 Tonnen gestiegen. International wurden 2023 6,4 Prozent mehr Käse exportiert.

Verbraucher greifen zu

Die Kaufzurückhaltung privater Haushalte löst sich auf. In allen Produktbereichen wird mehr nachgefragt. Die Verbraucherpreise für Milch Käse und Butter sind gesunken, bewegen sich aber noch auf relativ hohem Niveau. Einige Molkereien werden im nächsten Monat Preisanpassungen nach unten vornehmen.

Insgesamt lassen die Zahlen dennoch einen freundlichen Blick auf die nächsten Monate zu. Der Milch Marker Index der MEG Milch Board weist Vollkosten von 47,92 Cent aus. Diese wurden 2022 und im ersten Quartal 2023 durch die Milchauszahlungspreisepreise gedeckt. Aktuell fehlen bis zur Kostendeckung der Milcherzeuger noch 6,6 Cent.