Beitrag agrarzeitung

Markteinschätzung der MEG Milch Board

 

Online-Ausgabe vom 09.02.2024

Milchmengen steigen hierzulande wieder an

Sie bleiben aber unter Vorjahr - Guter Absatz von Käse

GÖTTINGEN. In der EU-27 ist im vergangenen Jahr weniger Milch erzeugt worden. Die Preise für Erzeuger und Verbraucher sinken.

Die Jahresmilchmenge 2023 der EU-27 lag der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge leicht unter dem Vorjahresschnitt Der saisonale Rückgang der Milchproduktion war im November besonders in Irland (-19,8 Prozent) stark ausgeprägt Aber auch in Frankreich (-4,8 Prozent), den Niederlanden (-3,9 Prozent) und Deutschland (-1,7 Prozent) mirde weniger Milch erzeugt.

1. Halbjahr kompensiert

Die Zuwächse des 1. Halbjahrs wurden durch die geringeren Milchmengen in der zweiten Jahreshälfte kompensiert In Deutschland hat sich die Kälte in der 2. Kalenderwoche zum Jahresbeginn spürbar auf die Milchanlieferung ausgewirkt (-1,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche und -3,0 Prozent zur Vorjahreswoche). In der 3. Kalenderwoche waren saisonbedingt steigende Milchmengen zu verzeichnen, die aber immer noch 1,7 Prozent unter denen des Vorjahres lagen.

Die sonst nach den Feiertagen üblichen Absatzrückgänge vor allem bei Milchfett waren laut Moproweb zu Jahresbeginn nicht zu beobachten. Die AMI berichtet von ruhiger verlaufenden Bestellungen und rechnet mit Beginn des laufenden Monats Februar mit einer Belebung.

Die weltweit gehandelte Käsemenge übertraf mit insgesamt etwa 2,4 Mio. t die des Vorjahres um 2,2 Prozent. Ein anhaltend hohes Kaufinteresse aus China stützte die freundliche Absatzentwicldung bei Magermilchpulver. Schnittkäse wird sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch von der Industrie gut nachgefragt Dem steht ein knappes Angebot mit jungem Altersaufbau in den Reifelägern gegenüber. Dementsprechend wird mit höheren Abschlüssen bei den nächsten Verhandlungen zu rechnen sein.

Die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich, im Vergleich zum Vormonat waren sie stabil. Lediglich Butter konnte etwas günstiger eingekauft werden.

Erzeuger erhalten weniger

Für ihre Milch erhielten die Milcherzeuger 2023 im Schnitt knapp 15 Cent weniger pro Kilo als im Vorjahr (2022: 52,27 ct/kg; 2023: 44,70 ct/l<g geschätzt). Zuletzt betrug die Kostenunterdeckung 14 Prozent Die guten Preise aus dem Jahr 2022 waren unter anderem den geringen Milchmengen zu verdanken.