Milchanlieferungen gehen zurück - Weniger Ware vor allem in Ostdeutschland
GÖTTINGEN. Die Saisonspitze der Milchanlieferung in Deutschland ist überschritten. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern ist der Rückgang deutlicher als in anderen Regionen.
Aber auch in der Gunstregion Schleswig-Holstein reagierten die Milcherzeuger sehr schnell auf die abgestürzten Milchpreise und reduzieren das Milchangebot stark. Zum einen, weil der Zusammenbruch der Preise im Norden sehr heftig war, zum anderen, weil die Betriebe dort zunehmend wie im Osten strukturiert sind. Damit führen die Mindereinnahmen unmittelbar dazu, dass die pagatorischen Kosten nicht mehr gedeckt werden.
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass in Frankreich die Milchanlieferung rückläufig ist, während sie in Polen noch steigt. Der Absturz der Milchauszahlungspreise verlangsamt sich. Insgesamt muss von einer Entwicklung gesprochen werden, welche für die Milcherzeuger weder wirtschaftlich noch nachhaltig ist. Deshalb werden die Milchmengen weiter sinken, sollte sich der Preis nicht in einem ähnlichen Tempo wie der Preisabfall erholen.
Fester Markt für Magermilchpulver
Die Preise für Magermilchpulver festigen sich stetig. Der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Kempten zufolge belebt sich der Markt mit festeren Tendenzen. Die Spotmilchpreise steigen leicht an. Sie lassen ihren Tiefpunkt hinter sich und zeigen deutlich, dass der Milchmarkt auf niedrigem Niveau steigt. Die Molkereien nutzen den Spotmarkt derzeit nicht zum Milchhandel, sondern es finden vermehrt bilaterale Milchgeschäfte zwischen den Molkereien statt, die teilweise durch kurzfristige Notkäufe bedingt sind.
Höhere Nachfrage erwartet
Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage war der Grund für die eingebrochenen Erzeugerpreise. Auch funktionierte das Exportventil nicht. Die Lebensmittelkonzerne mit Produktionsstätten rund um den Globus bauen jetzt ihre kurzfristigen Bestände ab, die viel Kapital binden.Noch sind die Läger gefüllt. So könnte ein Anspringen der Nachfrage in greifbare Nähe rücken.
Aldi reduziert Preise
Die beiden Aldi-Schwestern senken den Milchpreis um bis zu 15 Prozent und bieten den Liter Vollmilch für 0,99 € an. Dass es zu Preissenkungen kommen würde, hatte die Milchbranche bereits erwartet.