Mehr Milch fließt in Deutschland nur mit höheren Preisen
GÖTTINGEN. Butterpreise auf sehr hohem Niveau stützen den Auszahlungspreis. Aus globaler Sicht zeichnet sich eine Abkühlung ab.
Das Milchaufkommen hierzulande geht saisonbedingt weiter zurück. Laut Schnellberichterstattung der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung erfassten die Molkereien 0,9 Prozent weniger Milch als in der Vorwoche, bei sinkenden Inhaltsstoffen.
Butternachfrage normalisiert sich
Nach wochenlangem Aufwärtstrend hat sich die Nachfrage besonders nach abgepackter Butter normalisiert. Die Notierungen in Kempten lagen zuletzt aber immer noch zwischen 6,76 und 7,00 Euro pro Kilogramm. Im Handel steigen die Butterpreise weiter an, seit April bereits zum vierten Mal. Bei Blockbutter tendieren die Kurse unverändert, bei geringen Beständen.
Schnittkäse wird nach wie vor gut nachgefragt. Mit Ferienbeginn steigt der Bedarf in den südeuropäischen Ländern. Die Bestände in den Reifelagern sind weiter niedrig, trotz Erhöhung der Produktion seit Jahresbeginn. Der Markt für Magermilchpulver ist derzeit ruhig, hier werden vorwiegend bestehende Kontrakte abgewickelt. Sowohl in der EU als auch international ist das Kaufinteresse eher zurückhaltend, was sich nach dem Ende der Sommerferien ändern dürfte. Die Lage bei Vollmilchpulver ist besser; es gibt jedoch nur ein geringes Angebot.
Von der positiven Marktentwicklung haben die Milcherzeuger und -erzeugerinnen in Deutschland nur begrenzt profitiert. Die Auszahlungspreise der Molkereien folgen dem Aufwärtstrend nur verzögert. Das spiegelt sich im Milch Marker Index (MMI) der MEG Milch Board wider. Der MMI ist leicht auf 101 Punkte gesunken. Die Erzeugungskosten (Stand: April 2024) liegen bei 46,30 Cent pro Kilogramm Milch. Bei einem Milchauszahlungspreis von 44,79 Cent pro Kilogramm fehlen 1,51 Cent oder 3 Prozent zur Kostendeckung. Mit anziehenden Magermilchpulverpreisen auf dem internationalen Markt würden die Milchauszahlungspreise weitere Unterstützung finden. Derzeit zeichnet sich global eine Abkühlung ab.
Notierungen an der GDT fallen
An der Global Dairy Trade (GDT) in Neuseeland fallen die Preise für Milchprodukte. Bereits bei der Auktion im Juni war ein leichtes Minus von 0,5 Prozent zu verzeichnen. In der Juli-Auktion sackte der Index um weitere 6,9 Prozent.