Pressemeldungen

Sinkende Milchmengen und gestiegene Milchauszahlungspreise prägen die Lage auf dem Milchmarkt in den letzten Monaten. Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz ist sich im Klaren: „Diese komfortable Situation wurde teuer bezahlt durch eine Besorgnis erregende Anzahl von Betriebsaufgaben. Dazu kommt die Trockenheit, die die Milchmengen ebenfalls nicht ansteigen lassen. Gleichzeitig haben wir es mit nie dagewesenen Kostensteigerungen zu tun, was dazu führt, dass die Kennzahlen zur Abschätzung, ob der Kraftfuttereinsatz rentabel ist oder nicht außerhalb des bisherigen Referenzsystems liegen.“

 

Die Berechnungen der Milcherzeugungskosten zeigen weiterhin, dass Kraftfutter einen deutlichen Anteil an den Kosten der Milchproduktion hat. Dieser lag im Jahr 2015 noch bei rund 22 Prozent, im April 2022 waren es schon 27 Prozent, Tendenz steigend.

 

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Der Milch Marker Index lag im April 2022 bei 116 Punkten, und die Milcherzeugungskosten betrugen 47,60 Cent pro Kilogramm. Zum ersten Mal seit Beginn der Berechnung des MMI wurde trotz des starken Anstiegs fast die Kostendeckung erreicht. Die Milcherzeugungskosten stiegen seit Januar 2022 um 1,31 Cent auf 47,60 Cent je Kilogramm, das entspricht 2,8 Prozent. Der Milchauszahlungspreis stieg im gleichen Zeitraum aber sogar um 5,54 Cent bzw. 13 Prozent auf 47,20 Cent je Kilogramm, sodass die Preis-Kosten-Ratio bei 0,99 lag und die Milcherzeugungskosten im Bundesdurchschnitt damit zu 99 Prozent gedeckt waren.

 

Die Milchauszahlungspreise erreichten im April 2022 in Schleswig-Holstein Höchststände von 50,54 Cent und lagen in der Region Nord durchschnittlich bei 47,96 Cent pro Kilogramm, im Osten erreichten die Preise ein Niveau von 47,17 Cent pro Kilogramm und in der Region Süd von 46,30 Cent.

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Mit Beschluss vom 21.06.2022 hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das durch die MEG Milch Board w. V. angeregte Verfahren gegen Arla Foods eingestellt. Grundlage des Verfahrens war eine Mitteilung der Arla Foods an die Lieferanten, dass infolge gestiegener Energiekosten die Milchauszahlungspreise um einen Cent gekürzt werden.

 

Die MEG Milch Board w. V. ist über das Ergebnis der Verfahrenseinstellung schon etwas verwundert, da die Kürzung der Milchauszahlungspreise um einen Cent aus Sicht der Erzeuger*innen unzweifelhaft gegen das Verbot der Übernahme unspezifischer Kosten verstößt. Die Energiekosten des Verarbeiters stehen in keinem spezifischen Zusammenhang mit der verkauften Rohmilch. Daher ist es grundsätzlich untersagt, Preisveränderungen in diesem Bereich einseitig auf ein anderes Mitglied der Lieferkette umzulegen.

 

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Als wichtigen Baustein auf dem Weg zur Souveränität von Milcherzeugern und -erzeugerinnen bezeichnete der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz den Leitfaden für Verträge im Milchsektor, den die MEG Milch Board zusammen mit dem European Milk Board herausgebracht hat. „Der Leitfaden ist ganz klar eine Weiterentwicklung der RoadMap Milch & Markt, in der wir schon vor dem Auslaufen der Quote für die Einführung einer verpflichtenden vertragsgebundenen Milchvermarktung plädiert haben.“

Bislang gehört der Milchsektor zu den wenigen Wirtschaftszweigen, in denen es weit verbreitet ist, dass der Kunde – nämlich die Molkereien – für die Produzenten*innen eine Abrechnung erstellt. Das heißt also, dass von den Erzeugern*innen selbst keine Rechnungen verschickt werden. Im Milchkaufvertrag finden sich dann nicht immer die Positionen der Milcherzeuger*innen wieder. Der Vorstand der MEG Milch Board Albert Pröpster stellt klar, dass es sich um einen Paradigmenwechsel handelt: „Bislang basieren die Verträge auf den Bedürfnissen der Molkereien. Das wollen wir umkehren und die Kostensituation und Interessenslage der Milcherzeuger*innen zur Grundlage der Milchvermarktung und Vertragsverhandlung machen.“

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Der Milch Marker Index lag mit einem Stand von 111 um ein Prozent über dem Vorjahresdurchschnitt, nachdem er im Oktober 2021 bei 112 gelegen hatte. Die Milcherzeugungskosten in Deutschland sind im Januar 2022 mit durchschnittlich 45,88 Cent pro Kilogramm nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau und haben sich gegenüber dem Vorquartal mit 46,13 Cent pro Kilogramm kaum verändert, auch wenn die Kosten insbesondere für Energie, Kraftfutter und Düngemittel weiter angestiegen waren. Die aktuellen Kostensteigerungen, die wir seit Januar 2022 feststellen, sind hier noch nicht erfasst. Im Vergleich zum Oktober haben sich die Einnahmen aus der Rindererzeugung ebenfalls immens erhöht, sie werden als Koppelprodukt von den Milcherzeugungskosten abgezogen.

 

Mit 41,64 Cent je Kilogramm erreichte der Milchauszahlungspreis im Januar 2022 einen lange nicht gekannten Wert und lag damit um 4,15 Cent höher als im Oktober 2021 bzw. um 4,63 Cent pro Kilogramm über dem Vorjahresdurchschnitt. Trotzdem sind noch neun Prozent der Kosten nicht gedeckt; im Oktober 2021 waren es 19 Prozent.

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